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MARE NOSTRUM : REISEPHOTOGRAPHIE RUND UMS MITTELMEER

Das Mittelmeer und die vielfältigen Verflechtungen von Mythos und Geschichte der Kulturen,  Übermittlung von Wissenschaft, Kultur und Handel sind die Basis, auf der unsere Schau - als pars pro toto - einen winzigen Ausschnitt zeigt.

Die Mythologie legt den sagenhaften Garten Eden in die Tiefen des Mittelmeers, ehe die Wasser des Atlantik das Becken fluteten. "Eva Prima Pandora"  des berühmten Renaissancemalers Jean Cousin zeigt uns seine Vorstellung dieses Paradieses. Patrick Raynaud hat Cousins Bild in ein Art Flight Case gepackt. Dieser Flugkoffer mit der berühmten Pandora ist der Ausgangspunkt unserer Schau.

Albumin-Reisefotografie aus der Mitte des 19. Jahrhunderts von ägyptischen Tempeln, Pyramiden, Bildern berühmter antiker Städte wie Damaskus,  Impressionen aus Nordafrika, Istambul, Kairo zeigen Orte, die Fotografen  wie A. Beato, Bonfils, Zangaki, Emile Fréchon und Anderen wichtig waren.

Das Bild "rund um das  Mittelmeer heute" wird  geprägt von der der Video-Installation von Antoni Muntadas, den Recherchen des Künstlerpaares Anne und Patrick Poirier, von Silvie Defraouis "Geschichten eines Sommers" und den Arbeiten von Uwe H. Seyl und Barbara Armbruster. Aufnahmen  von  Orient-Impressionen von Guido Mangold vervollständigen die Schau.

Dr. Yves-Michel Bernard, professeur d'histoire de l'art, ESA Réunion, France

 

SUBLIME MARE NOSTRUM

 

Elle est depuis des siècles notre patrimoine commun et pourtant quand le bateau nous débarque d’une rive à l’autre, nous basculons toujours dans l’exotisme. Le frisson, pénétrant, d’être sans cesse un étranger sur notre propre mer. Au delà de l’histoire tourmentée qui nous sépare, les eaux claires de la Méditerranée nous unissent tel un joyau, posé au centre de nos misérables nations. Promesse d’un paradis, sa palette d’azur nous assaille et emplit nos cœurs de joie et de sérénité.


Mare nostrum, car son horizon nous impose l’audace d’aller toujours plus loin pour imaginer un autre monde, glisser à la rencontre de palettes de couleurs, d’arômes, d’épices, de senteurs inconnues, laisser couler les liqueurs d’huile d’olive dans nos gorges novices et affamées.


La main en visière protège nos yeux de l’ardente lumière dans l’attente d’un nouvel horizon où des enfants insouciants jouent à la guerre.


D’une rive à l’autre, les populations s’inventent un théâtre forcément dissonant, une idée de l’autre en rupture avec eux-mêmes et pourtant : Mare nostrum.


Depuis des siècles, des mégalopoles tentaculaires jaillissent des sables. Ces civilisations ambitieuses s’élèvent au dessus de la mer à la conquête du monde. Quelques décennies plus tard, ces conglomérats auto-proclamés s’effondrent. La mer avale leurs armadas dérisoires. Vaste cimetière marin, ses eaux salines détruisent en silence ceux qui ont eu l’impudence de défier son éternité.


Mare nostrum a été, est et sera toujours le lieu originel des conflits. Son illusoire transparence masque l’opacité des territoires de malentendus où se défient les systèmes de pensées, les gouvernements et les marchands du monde. Au delà de ces zones d’affrontement, Mare nostrum réserve toujours au voyageur impétueux, à l’artiste, au créateur, l’implicite, l’inaperçu s’ouvrant vers des aspérités singulières et de nouvelles perspectives.

Dr. Yves-Michel Bernard, Professor für Kunstgeschichte, ESA Réunion, France

 

SUBLIMES MARE NOSTRUM

Es ist seit Jahrhunderten unser gemeinsames Meer und doch, wenn uns das Schiff von einem zum anderen Ufer bringt und wir an Land gehen, verfallen wir unversehens dem Exotismus, vom Schauder durchdrungen für immer ein Fremder auf unserem eigenen Meer zu sein.

Über das uns trennende quälende Geschichtsbewußtsein hinaus vereinen uns die klaren Gewässer des Mittelmeers wie ein Juwel, der in das  Zentrum unserer verelendeten Nationen gelegt wurde.

Seine azurblauen Farbspiele - das Versprechen eines Paradieses - erobern uns und erfüllen unsere Herzen mit Freude und Heiterkeit.

Mare Nostrum - unser Meer, denn sein Horizont erkühnt uns, immer weiter zu gehen, uns neue Welten vorzustellen, in Welten von Farben, Aromen, Gewürzen, unbekannten Düften zu schwelgen, die Elixiere des Olivenöls durch unsere unberührten und hungrigen Kehlen gleiten zu lassen.

Die Hand als Visier schützt unsere Augen vor der glühenden Sonne während des Wartens auf einen unbekannten Horizont, wo sorglose Kinder unbekümmert Krieg spielen.

Von einem Ufer zum anderen erfinden die Völker für sich gegenseitig ein zwangsläufig dissonantes Theater, eine Vorstellung des Anderen, die nicht im Einklang mit ihnen selbst  ist, und trotzdem : unser Meer - Mare Nostrum.

Seit Jahrhunderten tauchen weitverzweigte tentaculare Megalopolen aus den Sandwüsten auf. Diese ehrgeizigen Zivilisationen erheben sich über dem Meer, bereit, die Welt zu erobern. Jahrzehnte später stürzen die selbsternannten Konglomerate wieder ein. Das Meer verschlingt ihre lächerlichen Armadas.

Die Weite dieses Seegrabs, seine salzigen Wasser zerstören in der Stille diejenigen, die die Anmaßung besaßen, seine Ewigkeit herauszufordern.

Mare Nostrum war, ist und wird immer der Urort von Konflikten sein.

Seine illusorische Transparenz  maskiert die Undurchdringlichkeit  der Territorien der  Missverständnisse, wo sich Denksysteme, Regierungen und die Handelsgiganten der Welt herausfordern.

Jenseits dieser gegnerischen Zonen birgt Mare Nostrum jedoch immer noch für den überschwänglichen Reisenden, den Künstler, den Kreativen das Unwägbare, das Ungeschaute, die Sicht auf eine eigenartige Wildheit und neue Perspektiven.

 

Übersetzung aus dem Französischen